An einer Stelle habe ich mich etwas gestoßen, bzw. darüber nachgedacht:
"(deswegen wird Psychotherapie euch nie als Lifehack verkauft)."
Ich verstehe, was du damit meinst - dass ein Psychotherapeut o.ä. niemals so tun wird, als wären nach 3 Sitzungen alle Probleme wie von Zauberhand gelöst.
Ich beobachte allerdings öfter (gerade, aber nicht nur auf Social Media), dass in gewissen Bubbles das Wort "Therapie" manchmal doch wie ein fast schon mythisches Zauberwort oder sogar zur Distinktion verwendet wird. Ich fand das anfangs sogar gut, denn es galt (und gilt immer noch!) ja, das Stigma zu überwinden, welches mit Therapie und psychischen Problemen verbunden ist. Allerdings finde ich es irgendwie mittlerweile auch problematisch, wenn innerhalb mancher sozialer Gruppen es fast schon als chic gilt, in Therapie zu sein - auch das ist ja nicht der eigentliche Zweck. Ganz abgesehen von dem unschönen Nebeneffekt, dass therapeutische Begriffe immer mehr in die Alltagssprache einfließen und dabei verwässern (Trauma, Trigger, "toxisch" usw.). Ist das nachvollziehbar? Bin ich am Overthinken?
Das ist total nachvollziehbar! Der gesellschaftliche Umgang mit Psychotherapie und wie er sich verändert ist ein total spannendes Thema. Gerade auch die Distinktion, die du ansprichst. Aber das wäre glaube ich nochmal ein ganz eigner Text 😊
Sehr guter Text, vielen Dank!
An einer Stelle habe ich mich etwas gestoßen, bzw. darüber nachgedacht:
"(deswegen wird Psychotherapie euch nie als Lifehack verkauft)."
Ich verstehe, was du damit meinst - dass ein Psychotherapeut o.ä. niemals so tun wird, als wären nach 3 Sitzungen alle Probleme wie von Zauberhand gelöst.
Ich beobachte allerdings öfter (gerade, aber nicht nur auf Social Media), dass in gewissen Bubbles das Wort "Therapie" manchmal doch wie ein fast schon mythisches Zauberwort oder sogar zur Distinktion verwendet wird. Ich fand das anfangs sogar gut, denn es galt (und gilt immer noch!) ja, das Stigma zu überwinden, welches mit Therapie und psychischen Problemen verbunden ist. Allerdings finde ich es irgendwie mittlerweile auch problematisch, wenn innerhalb mancher sozialer Gruppen es fast schon als chic gilt, in Therapie zu sein - auch das ist ja nicht der eigentliche Zweck. Ganz abgesehen von dem unschönen Nebeneffekt, dass therapeutische Begriffe immer mehr in die Alltagssprache einfließen und dabei verwässern (Trauma, Trigger, "toxisch" usw.). Ist das nachvollziehbar? Bin ich am Overthinken?
Das ist total nachvollziehbar! Der gesellschaftliche Umgang mit Psychotherapie und wie er sich verändert ist ein total spannendes Thema. Gerade auch die Distinktion, die du ansprichst. Aber das wäre glaube ich nochmal ein ganz eigner Text 😊