Ich bin meganervös. Denn heute habe ich die Bezahlversion dieses Newsletters freischaltet. Damit hadere ich seit Monaten, vielleicht sogar Jahren. Aber jetzt ist die Zeit dafür gekommen; ich schreibe Fast jeden Sonntag seit knapp vier Jahren und bin bereit für den nächsten Schritt.
Was heißt das? Ihr habt jetzt die Möglichkeit, solidarische Bezahlabos abzuschließen, um mich und meine Arbeit mit einem monatlichen oder jährlichen Betrag zu unterstützen. In Zahlen bedeutet das: 5 € im Monat oder 50 € im Jahr.
Sonst ändert sich nichts: Die Texte werden weiterhin kostenlos zur Verfügung stehen. Vielleicht gibt es irgendwann Extras für zahlende Leser*innen wie als Podcast eingelesene Texte oder sehr private Essays, von denen ich nicht möchte, dass sie frei durchs Internet flottieren. Zunächst bleibt jedoch alles wie bisher.
Warum dann trotzdem die Bezahlfunktion freischalten?
Erstens kostet dieser Newsletter mich nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Substack ist zwar eine kostenlose Plattform, aber seit dem Instagramtext habe ich eine Lektorin, die unübertreffliche Katharina Stein – absolute Empfehlung, falls ihr eine freie Lektorin sucht! Ihre wundervolle Arbeit ist dafür verantwortlich, dass meine Texte in den letzten Monaten besser geworden sind und regelmäßiger erscheinen. Ohne sie wäre meine Körper-Serie reinstes Chaos geworden. Entsprechend honoriere ich diese Arbeit.
Auch ich investiere viel Zeit, Liebe, Arbeit und Know-How in diese Texte – wenn ihr euch meine frühen Essays anschaut, seht ihr, wie mein Schreiben durch diesen Newsletter gereift ist. Ohne euch hätte ich niemals 61 Ideen zu Ende gedacht und aufgeschrieben – das entspricht einem mittellangen Buch! Doch in jedem Newsletter stecken zehn bis fünfzehn Stunden Arbeit. Die finde ich morgens vor meinem Vollzeitjob, abends und am Wochenenden. Ich habe schon einmal darüber geschrieben, dass Anerkennung sich im Kapitalismus oft in Form von Geld ausdrückt und nur bezahlte Arbeit als richtige Arbeit gilt. Diese Anerkennung wünsche ich mir auch für Fast jeden Sonntag.
Newsletter wie dieser sind wichtig. Als linke Autorin und Ärztin habe ich einen ungewöhnlichen Blick auf die Welt, insbesondere weil ich eigene Krankheitserfahrungen habe und mich für mehr als Medizin interessiere. Diese Linse kann dabei helfen, aktuelle Herausforderungen zu verstehen und einzuordnen. So schreibe ich zum Beispiel über Machtmissbrauch im Krankenhaus, unsichtbare Gesundheitsarbeit oder darüber, wie Armut und Reichtum Krankheitserleben beeinflussen. Weil das Private so politisch ist, werden aus meinen Gedanken dazu Essays über den Zusammenhang von religiösen Privilegien und Menschenrechten, die Suche nach positiven Trennungsnarrativen oder die entpolitisierende Wirkung des Aussortierens als Lebensstil (auch bekannt als Minimalismus). Ich lese knapp 200 Bücher im Jahr und kann dabei mein Gehirn nicht abschalten – dem verdankt ihr meine Überlegungen zum weiß-männlich-toten Kanon, warum in Liebesromanen oft ein*e Protagonist*in sehr reich ist oder den Hinweis, dass ihr vielleicht die falschen Bücher lest. Manchmal will ich ein bisschen Spaß haben und schreibe einen satirischen Zeitungsartikel über die Herausforderungen von Einbrecher*innen während des Lockdowns. Meine Themenwahl ist bunt und von Marktfaktoren oder Werbeeinnahmen unabhängig – ich muss auf keiner Redaktionslinie tanzen. Ich kann Probleme im Gesundheitssystem analysieren und aufdecken, das Leben mit einer chronischen Erkrankung enttabuisieren und durch eine feministische Brille über die Welt nachdenken. Mit eurer finanziellen Unterstützung kann ich das noch besser und nachhaltiger.
Das bringt mich zum nächsten Argument: Solidarität. Nicht alle können sich ein Abo leisten. Das ist vollkommen in Ordnung. Doch diejenigen, die Geld übrig haben, können es mir ermöglichen, weiterhin für alle zu schreiben. Hier ist eure Gelegenheit, eine unabhängige Autorin nicht nur mit Klicks und Empfehlungen, sondern auch mit euren Kreditkarten zu supporten. Das ist nicht nur eine greifbare Unterstützung für mich, sondern auch solidarisch gegenüber anderen Abonnent*innen: Durch euer Bezahlabo finanziert ihr das Lektorat und ermöglicht ein angenehmes Leseerlebnis für alle.
Das sind viele gute Argumente, aber jetzt bin ich noch meganervöser. Was, wenn dieser Text einfach verpufft, weil eure Konten gerade nicht so gut gefüllt oder eure Sofas zu bequem sind, um aufzustehen und die Kreditkarte/IBAN/PayPal-Passwort zu holen? Ich verstehe es, wenn ihr gerade nicht möchtet oder könnt, aber freue mich unglaublich über jedes Abo. Macht meine Nische der Medienwelt ein bisschen nachhaltiger – nicht nur für mich und euch, sondern auch alle anderen Leser*innen. Dafür gibt es säckeweise Dankbarkeit und irgendwann möglicherweise (wahrscheinlich?) Podcasts :)
Wenn ein monatliches Abo bei euch finanziell nicht drin ist, könnt ihr mir einen Kaffee spendieren:
Wie gesagt: Fast jeden Sonntag bleibt kostenlos. Teilt den Newsletter und die frohe Botschaft mit euren Freund*innen – denn auch kostenlose Abos machen mich sehr glücklich:
Edit: Bisher könnt ihr die Abos per Kreditkarte abschließen. Zahlung per Lastschrift ist in der Betatestung, weshalb diese Option nicht allen von euch angezeigt wird. Ein Abo-Modell via Paypal gibt es auf Substack noch nicht, aber hier könnt ihr mir einmalige Zahlungen senden.